Angaben zur Kommune

Name der Stadt oder Gemeinde:
Renningen -> www.renningen.de

Einwohnerzahl:
17.200

Landkreis:
Böblingen

Regierungsbezirk:
Stuttgart

Name und Adresse der Kontaktperson für den Kommunalen Flüchtlingsdialog:
Marcello Lallo
Leiter Fachbereich Bürger und Recht 
Hauptstr. 1
71272 Renningen

Telefon der Kontaktperson:
07159/924-127

E-Mail der Kontaktperson:
marcello.lallo@renningen.de

Veranstaltungskonzept

Bitte beschreiben Sie kurz die Zielsetzung, das Format und die methodische Umsetzung des Flüchtlingsdialogs.

Durchführung am: 09.05.2017 und 13.05.2017

09.05.2017 – In dieser für alle offenen Veranstaltung wurden aktuelle Informationen zur Flüchtlingssituation in Renningen gegeben. Darüber hinaus wurde das bisher von einem Lenkungskreis erarbeitete Leitbild Integration vorgestellt, sowie der Auftakt für den Flüchtlingsdialog in Renningen gemacht. Dabei konnten die Teilnehmer Fragen zum Leitbild stellen und in einer Galerie über die Themenschwerpunkte dieses Leitbilds diskutieren und Ideen einbringen, die dann in den Flüchtlingsdialog am 13.05.2017 Einklang gefunden haben.

13.05.2017 – Durch den Flüchtlingsdialog sind wir mit den Bürgern zu unterschiedlichen Themen aus dem Leitbild Integration ins Gespräch gekommen, konkrete Maßnahmen und die nächsten Schritte wurden festgelegt, sowie eine Arbeitsgrundlage für die weitere Flüchtlingsarbeit geschaffen. An unterschiedlichen Arbeitsstationen wurde zu 5 Themenfeldern gemeinsam diskutiert.

Ausgangssituation / Anlass

Was war in Ihrer Kommune der konkrete Anlass für die Durchführung eines Flüchtlingsdialogs? Welche Ausgangssituation fanden Sie vor?

Die Anforderungen in der Flüchtlingsarbeit in Renningen ändern sich. Immer mehr Menschen kommen in die Anschlussunterbringung (AU), die in der Verantwortung der Stadt steht. Die Anzahl der Menschen in der vorläufigen Unterbringung (VU), die in der Verantwortung des Landkreises liegt, nehmen ab.
Aus diesem Grund hat sich ein Lenkungskreis Gedanken zu einem "Leitbild Integration" gemacht, um dieses wichtige Thema zu strukturieren, neue Ideen zu generieren und Akteure zu finden, die sich an diesem Prozess beteiligen wollen.
Der Lenkungskreis war offen für alle Gruppen, die sich bereits an der Integration beteiligen. Erarbeitet wurde es letztendlich vom AK Asyl, der Jugendsozialarbeit, den Sozialbetreuern der Gemeindeunterkünfte für die VU in Renningen und Malmsheim, den Kinderfreunden Renningen e.V., dem türkisch-islamischen Verein und den verantwortlichen Mitarbeitern der Stadtverwaltung für die Flüchtlingsarbeit bzw. Integration.

Dieses Leitbild Integration wurde im Flüchtlingsdialog aufgegriffen und mit den Bürgern und Flüchtlingen diskutiert. Dabei spielte auch immer eine Rolle, dass wenn möglich Angebote allen Gruppen (auch sozial Benachteiligten) zugänglich gemacht werden sollte.

Beratung und Moderation

Wer hat diese Aufgaben übernommen? Für welche Aufgaben haben Sie Beratungs- und Moderationsleistungen in Anspruch genommen?

Dipl. Ing. Claudia Peschen, Landschaftsarchitektin, Mediatorin (BM)
Adolf-Schlitter-Str. 15/1 
71638 Ludwigsburg
Fon: +49 (0)7141-6484858
Mobil: 0162-8999836
Mail: info@claudia-peschen.de
Homepage: www.claudia-peschen.de

  • Abstimmungsgespräch am 17.03.2017
  • Weitere Abstimmungen per Mail und Telefon 
  • Konzeption / Regiebuch für beide Veranstaltungen
  • Moderationskarten erstellen 
  • Moderation Veranstaltung am 09. Mai
  • Moderation Veranstaltung am 13. Mai
  • Ergebnisprotokoll der beiden Veranstaltungen (ein Protokoll) 

Themenfelder

Welche Themen wurden im Flüchtlingsdialog diskutiert und bearbeitet?

  1. Wohnsituation 
  2. Sprache
  3. Arbeit / Praktika / Ausbildung
  4. Alltag und Zusammenleben 
  5. Freizeitgestaltung

    Beteiligte Akteure

    Bitte nennen Sie die Teilnehmergruppen und die Anzahl der Personen, die an dem Flüchtlingsdialog teilgenommen haben.

    09.05. ca. 60 TN, davon 10 Geflüchtete

    13.05. ca. 60 TN, davon 25 Geflüchtete

    Bei beiden Veranstaltungen waren Vertreter des AK Asyls, des türkisch-islamischen Vereins, der Kirchen, der Sportvereine, sowie vom Gemeinderat und der Verwaltung anwesend.

    Bewertung des Ablaufs und der Ergebnisse

    Wie zufrieden sind Sie mit dem Ablauf der Dialogveranstaltung(en)? (Format, Struktur, Moderation, Transparenz, fairer und respektvoller Umgang, Informationsmaterial etc.)

    Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der Dialogveranstaltung(en)? (Diskussionsqualität, Erkenntnisse, Ergebnisse, anderer Mehrwert etc.)

    Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf des Flüchtlingsdialogs in allen genannten Belangen. Sinnvoll war die Splittung in 2 Veranstaltungen um am Informationsabend für die Ganztagsveranstaltung nochmal werben zu können. Die schriftlichen Einladungen für den 13.05. und die Ausschreibung in den Stadtnachrichten waren nicht so erfolgreich wie die persönliche Ansprache am 09.05.

    Wir sind auch mit den Ergebnissen sehr zufrieden, vor allem, da durch die Teilnahme vieler Geflüchteter das Leitbild Integration und die darin schon verankerten Projekte nochmals von einer anderen Seite betrachtet wurden. Darüber entstanden noch zusätzliche Projekte, die jetzt ins Leitbild einfließen sollen.

    Konkrete Ergebnisse, Maßnahmen und nächste Schritte

    Nennen Sie drei wichtige Ergebnisse bzw. konkrete Maßnahmen, die im Flüchtlingsdialog erarbeitet wurden.

    Wie schätzen Sie die Wirkung des Flüchtlingsdialogs ein: Werden die Ergebnisse des Flüchtlingsdialogs in Ihrer Kommune zu weiteren Handlungen bei Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft führen? Welche konkreten Schritte wurden dazu vereinbart? 

    • Mediathekausweise für Flüchtlinge und Ausbau der Buchpaten des AK Asyls
    • altersspezifische Sprachangebote anbieten (Jugendliche mit Jugendlichen)
    • Jobbörse, vorab aus dem Leitbild Integration "Best-practice-Artikelserie" in den Stadtnachrichten (Maßnahme Nr. 3.1)

    Insgesamt war die Zufriedenheit mit dem bereits erarbeiteten "Leitbild Integration" hoch, so dass wir auf dem richtigen Weg sind.
    Der Tenor bei allen, die am kommunalen Flüchtlingsdialog teilgenommen haben, war, dass es fruchtbar gewesen ist, miteinander gesprochen und damit persönlichen Kontakt geknüpft zu haben. Dies sollte, wenn auch in anderer Form, zum Beispiel durch regelmäßige Treffen, Feste etc. fortgeführt werden, um die Integration voranzubringen. Das derzeitige Leitbild Integration wird überarbeitet dann im Gemeinderat verabschiedet und die Maßnahme nach Prioritäten eingeteilt und nach Möglichkeit umgesetzt.

    Die Ergebnisse des Flüchtlingsdialogs können auf der Homepage für alle eingesehen werden.

    Kosten und Effizienz

    Wie hoch schätzen Sie die in Ihrer Kommune entstandenen Kosten für Organisation und Durchführung der Flüchtlingsdialoge ein? (Beratungs- und Moderationskosten, Sachmittel etc.)

    Stehen Aufwand und Ergebnis in einem guten Verhältnis?

    Die Kosten betrugen ca. 4.000,-€, wobei darin nicht die Raumkosten der genutzten Gebäude und die Personalkoten aller Mitarbeiter der Stadt, die mitgeholfen haben, mit eingerechnet sind. Wenn die berücksichtigt wird, liegen wir sicherlich bei über 10.000,-€

    Aufwand und Ergebnis stehen in einem guten Verhältnis, da durch das Leitbild ein roter Faden entstanden ist und verfeinert wurde, der bei der Flüchtlingsarbeit und darüber hinaus enorm hilft. Außerdem wurde die gesamte Bevölkerung für das Thema Integration sensibilisiert.

    Empfehlungen und sonstige Rückmeldungen

    Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?

    Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie, insbesondere auch im Hinblick auf die Rahmenbedingungen?

    Wir würden mehr auf die persönlichen Einladungen, als auf schriftliche Einladen, setzen. 

    Es wäre sinnvoll, wenn auch weitere Kosten (Bewirtung, etc.) bezuschusst werden würden. Die Stadt trägt dennoch den größten Teil der Kosten mit Raum- und Personalkosten.